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Marianne Engel, Baden (CH) ... Utoparch ... 20. September bis 19. Oktober

in der Photogalerie 94, CH-5408 Ennetbaden


Direkt aufs Unbewusste wirken die Fotografien von Marianne Engel ein. Sie setzen Urbilder im Menschen frei, versetzen ihn in einen vertrauten oder unheimlichen Zustand. Die Welt zeigt sich auf diesen Fotografien von ihrer surrealen Seite, Verborgenes wird sichtbar, Unscheinbares wird deutlich. Die abgebildeten Objekte erscheinen sodann beseelt.

Auf den Bilder zu sehen sind verzaubert wirkende, oft menschenleere, aber vom Menschen zeugende Strassenzüge, Gebäude und Parks, Bäume vor bewegtem Sternenhimmel, Felsen in der Meeresbrandung oder im Licht einer hellen Lampe verglühende Insekten.

Die Künstlerin lässt Bilder entstehen, die wie die extrahierte Essenz einer Zeitspanne wirken. Die langen Belichtungszeiten erlauben es ihr, einzelne Objekte hervortreten zu lassen, während andere in der Dunkelheit versinken und sie geben ihr die Möglichkeit, am Bild teilzunehmen, sich als Wesen im Bild zu inszenieren. Diese Fotografien entstehen wie zeitlich ausgedehnte Schnappschüsse. Das Unwahrscheinliche, das Unvorhergesehene soll sich manifestieren können. Resultat ist ein „one picture movie“, oder eine komprimierte Performance, wie Marianne Engel es nennt, die sich im Beobachter wieder ausdehnen kann. Das Bild weckt Assoziationen, es kann bewirken, dass im Betrachter eine Geschichte entsteht.